Die von Margret Drees feinsinnig und einfühlsam erzählten Geschichten sind mitten aus dem Leben gegriffen und spiegeln Hoffnung, Zuversicht, Liebe und Dankbarkeit wider. Dankbarkeit begegnet uns auch in den Blumenpsalmen. Hier lässt die Autorin einundzwanzig Blumen in Gebeten beziehungsweise Psalmen in direkten Kontakt zu Gott treten, lässt sie mit wenigen Worten aus ihrem Leben erzählen, und selbst wenn dieses trostlos erscheint, entdecken sie Schönes und Lebenswertes und können dafür danken.
Beim Bau der Mittelrheinbrücke zwischen Fellen und Wellmich kommt es plötzlich nach zügigem Beginn zum Baustopp. Hans Weiß, Agent eines Schiffsversicherers, hat nicht nur berufliches Interesse, die Hintergründe des Baustopps zu erfahren, sondern er ist auch mit Luise, einer Fellenerin liiert, deren Großvater behauptete, die Brücke werde nicht gebaut. Wusste der alte Bergmann, der inzwischen verstorben ist, mehr über die stillgelegte Erzgrube unter dem Rhein, die genau an der Stelle ist, wo die Brücke gebaut werden soll? Und steht vermutlich das eigens angeforderte Pumpschiff auch mit der Grube in Zusammenhang? Die Bevölkerung ist verunsichert und die Landesregierung verhängt eine Nachrichtensperre. Hans Schwarz hat das Thema Mittelrheinbrücke aufgegriffen, zu deren Bau die UNESCO in Brasilia ihr Plazet gegeben hat, dass der Bau der Brücke mit dem Welterbestatus vereinbar wäre. Schwarz, ein profunder Kenner der Schifffahrt, macht deutlich, dass es nur zweitrangig um den Welterbestatus geht, denn der Rhein ist eine internationale Schifffahrtsstraße, deren Sicherheit gewährleistet sein muss, und andere Behörden hätten im Fall des Brückenbaus mitzuentscheiden.
Ein Römerschiff lag zweitausend Jahre von Flusssedimenten überlagert am Mainzer Rheinufer, ehe es vor einigen Jahren entdeckt wird. Dank der Fantasie des Autors wird es wieder fahrtüchtig und wandelt sich zum Poetenschiff auf dem die Jahrhunderte verschwimmen. Tote werden zum Leben erweckt. Zur Gästeschar gehören unter anderem Heinrich Heine, Anna Seghers, Carl Zuckmayer, Johannes Gutenberg u. a.
In einer kleinen, idyllisch im Hochwald bei Idar-Oberstein gelegenen Feriensiedlung treffen sechs Menschen aufeinander. Ihre ungewöhnlichen Urlaubspläne rücken durch einen tödlichen Schuss im Angesicht der Wildenburg zunächst in den Hintergrund. Das Motiv des Mordes: Hass auf Andersdenkende. Unvermutet dringt die Spaltung der Gesellschaft in der Corona-Zeit bis zu den Ferienhäusern vor. Teils lebensbedrohliche Anfeindungen lassen die sechs Feriengäste nicht zur Ruhe kommen. Valentina, die der Wildenburg ein Auge angedichtet hat, stellt am Ende dieses Urlaubs fest: Das Auge hat im Laufe der Jahrhunderte Gutes und Böses gesehen, Krieg und Frieden. Und jetzt gefährlichen Fanatismus. Aber auch Freundschaft, die Gegensätze akzeptiert und auf der Habenseite des Lebens steht.
Zwei Frauen, deren Herkunft und Lebensweg unterschiedlicher nicht sein könnten.
Anna, Jahrgang 1915, deren Vater im 1. Weltkrieg gefallen ist, wächst bei ihrer Mutter in ihrem Geburtsort Sobernheim a. d. Nahe auf. Sie ist ein intelligentes, aufgewecktes und musisch begabtes Mädchen mit viel Herzenswärme. Noch während der Schulzeit verliebt sie sich in den zwei Jahre älteren Paul. Nach der Hochzeit ziehen sie in die von Pauls Großeltern vererbte Sandsteinvilla, die am Ende einer Pappelallee liegt. Leider ist Anna nicht gesund, sie hat ein angeborenes Herzleiden. Paul trägt sie zwar auf Händen, doch er kann das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten. – Rebekka, Jahrgang 1980, wird in eine wohlhabende Anwaltsfamilie geboren. Unterstützt und bestärkt durch ihre Mutter ist sie überheblich, intrigant und oberflächlich. Im Jurastudium die Beste, reagiert sie auf alle, die nicht so blitzgescheit sind wie sie, sehr ungehalten. Nachdem sie sich für eine Therapie entschieden hat, um vordergründig ihre soziale Kompetenz zu stärken, drängen sich in ihrem Kopf Bilder auf, die sie sich nicht erklären kann. Was haben die Pappel und die Personen zu bedeuten, die sich wie ein roter Faden durch ihre Gedanken ziehen. Nach einem längeren Klinikaufenthalt beschließt sie, dem Sinn ihrer Träume auf den Grund zu gehen.https://www.youtube.com/watch?v=FG6Dx9dabDI
Das zehnte Buch der Autorengruppe Nahe
19 Autorinnen und Autoren haben Prosatexte und Gedichte zu dieser Anthologie beigetragen. Der Titel "Das Leben geht weiter" ist der gleichnamigen Erzählung von Monika Stoye entliehen, in der ein Besuch auf Weihnachtsmarkt jäh endet. Joachim Schroetters Geschichte "Der ungebetene Gast" handelt von 11 gewonnenen Lebensjahren, die ein Skatbruder dem Teufel abringt. Thomas A. Ruhk wirft in "Der Taubenprinz" einen Blick in die Zukunft; im Mittelpunkt ein Junge, dessen jahrelange unbesorgte Ritalin-Einnahme bittere Folgen hat. Der Text von Frank Dumke "Hunger" beschäftigt sich mit der Frage, was ist, wenn selbiger nicht mehr existiert. Guntra Conrads "Besuch beim Vater" bringt all die Verlogenheit innerhalb der Familie zutage. Die meisten Texte und die Lyrik dieser Anthologie handeln von den Beziehungen untereinander. "Das Leben geht weiter" birgt manchen Anreiz über des Leben in seiner vielfältigsten Art als solches nachzudenken.
Wenn es draußen schneit und drinnen das Kaminfeuer prasselt, dann ist wieder Märchenzeit. Es ist die Zeit der Besinnung, des Innehaltens und der Rückschau auf das Jahr. Heidi Holzmanns Sammlung Der Frost - die rote Nase enthält 38 Wintermärchen und -erzählungen aus dem hohen Norden Europas sowie 13 Gedichte.
In der Sammlung befinden sich zwar so bekannte Märchen wie Frau Holle, Die Sterntaler oder Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern; die meisten jedoch sind ihre eigenen Bearbeitungen. Die Tage um die Weihnacht sind im nördlichen Europa die Zeit, in welcher holde und auch unholde Erdgeister wie Trolle zunehmend mit den Menschen in Berührung kommen. Ebenso die Wetterphänomene Eis und Schnee oder Naturschauspiele wie das Polarleuchten finden ihren Niederschlag. Viele der Überlieferungen sind heiter oder haben eine moralisierende Aussage. Das Wahre und Gute wird stets auch hier belohnt, wohingegen Aufschneiderei, Lüge, Missgunst und Habgier ihre gerechte Strafe finden.
Schon längere Zeit plante der Autor Frithjof Fratzer einen Erzählband herauszugeben, denn er verfügt über einen reichhaltigen Fundus an Kurzgeschichten. Und so entstand ein Buch, das thematisch vielfältig ist, und eher eine Synthese aus spannenden, tiefgründigen Erzählungen, humorvollen Kurzgeschichten und ausgewählten Gedichten darstellt. Frithjof Fratzer, Jahrgang 1934, erinnert sich an manche Begebenheit, die trotz aller Entbehrungen und Tragik manchmal auch etwas Komisches hatte und es gelingt ihm, mit gewissem Augenzwinkern dies herauszustellen. Zu den eindruckvollsten Erzählungen der Sammlung gehört sicherlich die Begegnung mit dem jetzigen Papst oder wie sein Großvater ihn durch einen glücklichen Umstand vor dem sicheren Bombentod bewahrte. Auch wenn der Autor selten in der Ich-Form schreibt, entgeht dem aufmerksamen Leser nicht, dass er hier Episoden seines Lebens mit einfließen lässt und seine Empfindungen wie ein aufgeblättertes Buch offenbart.
Wer kennt sie nicht? Die alten Rheinsagen wie die Loreley, die Fischer ins Verderben stürzt oder die sieben Jungfrauen, die ihre Verehrer an der Nase herumführen, schließlich vor deren Rache fliehen und im Rhein zu Felsen erstarren. Die klassischen Sagen-Motive wie Eifersucht, verschmähte Liebe, Neid, Habgier, Rachsucht und Verrat sind zeitlos. Margret Drees setzt zwölf bekannte Rhein-Sagen in eine moderne Szenerie. Die alte Sage dient als Gerüst und stellt den Kontext her: Ob es nun die Selbsthilfegruppe ist, die Opfer eines Heiratsschwindlers wurde („Mäuseturm“); eine Trauung in Ritterrüstung, die beinahe missglückt wäre („Der falsche Brautwerber“); sieben Nonnen, die ein Verwöhn-Wochenende in einem Burg-Hotel gewonnen haben und sich einer Herrenrunde erwehren müssen („Die sieben Jungfrauen“) oder wie einem untreuen Ehemann die Liebe zu Oldtimern zum Verhängnis werden kann („Die Gründung des Klosters Marienburg“). Das Übertragen der alten Sagen in die heutige Zeit lässt sie in einem neuen Blickwinkel erscheinen.
Märchen sind immer auch Gleichnisse. Sie führen zu einer Wahrheit. In der Titelgeschichte wird ein Prinz vor die schwierige Aufgabe gestellt, die Blumen des Lebens, die der Treue und die der Hoffnung zu finden, um sein Volk aus dem Elend zu führen, was ihm schließlich gelingt, weil er die richtigen Antworten findet. Da ist die Prinzessin, die alles Hässliche aus ihrem Land verbannt, der Kalender, der sich nicht erweichen lässt, die Zeit zu verlangsamen beziehungsweise zu beschleunigen oder die drei Söhne, die im Kampf um das Erbe des Vaters stehen, und sich dabei zu Grunde richten. Nach all den Prüfungen und Kümmernissen steht am Ende immer eine Erkenntnis und Einsicht, die oft zur Umkehr führt.
Erzählerin Heidi Holzmann wendet sich in diesem ersten Band einer Sammlung internationaler Frauenmärchen ihren geliebten Märchenheldinnen zu. So unterschiedlich die Voraussetzungen, so unterschiedlich sind auch die Charaktere der Protagonistinnen, denn die Geschichten spielen in unterschiedlichen Zeitepochen und Herkunftsländern. Zu Beginn begegnen wir den himmlischen Märchenschwestern. Wie kann es sein, dass Männer und Frauen im Denken und Fühlen so verschieden sind? Vielleicht können uns ja die Märchen Aufklärung darüber geben. Ähnlich ihren Schwestern aus himmlischen Gefilden, so kommen auch die Zauberhaften und Feengleichen meist aus einer uns verschlossenen Welt. Oft werden sie sehnlichst herbeigewünscht. Manchmal sogar als Töchter, und sei es in einer Tiergestalt. Weil Märchen nun einmal der Spiegel der Realität sind, erzählen sie auch von den unterschiedlichsten physischen und psychischen Leiden sowie Nöten der Empfindsamen und Verletzlichen. Auch unsere Märchenschwestern machen Lernprozesse durch. Daher müssen auch sie sich erst ihrer Unachtsamkeit oder ihres Fehlverhaltens bewusst werden. Die Pfiffigen und Beherzten dagegen wissen sich mit der nötigen Portion Witz zu behaupten und ihre Interessen und Begehren durchzusetzen.
Auch die in diesem zweiten Band der Sammlung internationaler Frauenmärchen enthaltenen Märchen sind aus den unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen hervorgegangen und zusammengetragen. Etliche von ihnen stammen aus dem mittleren und vorderen Orient. Einige reichen bis in die vorchristliche Antike zurück. Waren es in Band I noch eher die zarten, ein wenig zurückhaltenden und etwas scheuen Märchenfrauen, sind es in Band II eher die starken, selbstbewussten, klugen und teils sogar listigen Evatöchter. Diese Geschichten haben in Bezug auf den jeweiligen gesellschaftlichen Status der darin vorkommenden, aber auch der sie erzählenden Frauen, die unterschiedlichsten Weltanschauungen durchlaufen. Davon geben sie uns in ihrer starken Bilderkraft und bunten Vielschichtigkeit Zeugnis.
Unter all dem Ravermüll des Techno-Festivals "Nature One" liegt versteckt die Leiche der Laborantin Elvira Holzfeld. Erschossen von Dr. Tegher, ihrem Chef, um sie mundtot zu machen. Seinetwegen ist Irena Talin, Toxikologin beim Berliner Bundesamt für Arzneimittelaufsicht, nach Koblenz gekommen. Der Krebsarzt, der tot in seiner Praxis aufgefunden wurde, soll Medikamentenschwindel in großem Stil betrieben haben. Einer seiner Patienten, Hotelier Hüpfgans, stirbt 61-jährig scheinbar an Krebs. Zur gleichen Zeit sitzt auf der Karthause Arzneimittelgroßhändler Julius Mondfürst in U-Haft. Verschweigt ihn Entlastendes. Es muss ein Zusammenhang bestehen, findet Hermy Eisenstein vom "Eckblatt", und recherchiert gemeinsam mit der „Giftfrau“ aus Berlin. Während Volontär Stups auffallend oft zur Pydna fährt – außerhalb von "Nature One" - wohl nicht nur, um Stoff für seine Glosse zu sammeln. Von einer Tour kehrt er nicht zurück...
Nach der Vorstellung des Dichters macht Heinrich Heine im Herbst 1844 mit der Postkutsche von Paris über Hamburg kommend einen Abstecher ins „Tal der Loreley“, steigt im „Propfenzieher“ in Oberwesel ab, und reist samt Wirtstöchterlein Gabriele weiter nach Mainz. Reisebegleiter ist Heinrich Hoffmann von Fallersleben, mit dem er, während sie in die malerische Landschaft des Mittelrheins eintauchen, philosophiert und diskutiert.
Heidi Holzmann erzählt seit 1996 öffentlich Märchen mit wechselnden Programmen. Die Märchenerzählerin wird von ihren Zuhörerinnen oft gefragt: "Gibt es denn kein Märchenbuch, in dem wir die erzählten Märchen auch einmal nachlesen können, ohne gleich ein Dutzend Bücher kaufen zu müssen?" Das nahm Heidi Holzmann zum Anlass, das erste Landfrauen-Märchenbuch herauszugeben, welches Märchen aus ihren Programmen: "Lustige Märlein von listigen Weibern" und "Sheherasades kluge Schwestern" enthält.
Heidi Holzmann hat ihr zweites Landfrauen-Märchenbuch unter dem Motto "Schwankmärchen" zusammengefasst. Recht häufig wird hier vom Kampf der Geschlechter um die Herrschaft im Ehealltag und im Haus erzählt. Meist sind es die Gegensätzlichkeiten der Paare, wie klug und töricht, gescheit und dumm, reich und arm, alt und jung, schön und hässlich, die den Konflikt aufkommen lassen, der dann in einem exemplarischen Geschlechterkampf mit meist sehr drastischen Mitteln ausgetragen wird. So ist in diesem Buch zu lesen über dumme Männer, törichte Frauen, listige Mägde und bauernschlaue Knechte.
Eine Flucht an den Rhein
Potsdam im März 1981. Hennes Eckweiler erhält die Nachricht, dass seine Mutter verstorben ist. Für die Beerdigung in Mainz bekommt er von den zuständigen Behörden der DDR die notwendigen Papiere. Er sitzt im Zug Richtung Westen. Doch irgendetwas stimmt nicht. Kurz vor dem Grenzübergang Gerstungen wird der Zug angehalten. Eckweiler muss aussteigen. Minuten, der Angst und des Zitterns. Alles scheint aus. Doch die Rothaarige, die mit ihm im Abteil saß, begleitet ihn und setzt sich für ihn ein. Hennes Eckweiler kommt es so vor, als sei er dieser Julia Brückner schon einmal begegnet ... Hans Dietrich Lindstedts autobiographischer Roman schildert eindrucksvoll die Flucht eines Mannes in den Westen, umrahmt von einer prickelnden Liebesgeschichte.
„Naheliegendes“ wurde als Lesebuch konzipiert und in sieben Kapitel unterteilt, die es leichter machen, nach Lust und Laune in den vielfältigen Stilrichtungen zu versinken.Die Genrebandbreite der 19 Autorinnen und Autoren reicht dabei von Familiendramen bis zu Fantastik, bizarren Texten, Geschichten mit historischem Hintergrund, Humoristischem oder nachdenklicher Lyrik. (Auszug aus Vorwort)Die Autoren machen mit der Wahl des Titels "Naheliegendes" deutlich, dass sie zwar in der Naheregion zu Hause, aber auch der Realität ganz nahe sind. Provinzielle Texte sind daher nicht zu erwarten, denn der Tellerrand der Provinz ist nicht so hoch, dass man nicht darüber hinweg schauen könnte. (Helmut Schmid)
Hollenheim – ein kleines Dorf an der Nahe, idyllisch zwischen Weinbergen und Wäldern gelegen. Plötzlich verdunkelt ein Schatten den friedlichen Ort. Auslöser ist der Mord an dem prominentesten Einwohner und dem bösen Erbe, das er hinterlässt. Anschläge, Anfeindungen, radikale Gruppen – die Dorfgemeinschaft droht auseinanderzubrechen. Mit unbeirrbarer Zuversicht versucht Matilda das Schlimmste zu verhindern. Dadurch gerät sie nicht nur einmal in Lebensgefahr. Hollenheim ist ein fiktiver Ort. Doch diese Geschichte kann sich überall dort abspielen, wo der Schatten nicht rechtzeitig erkannt wird.
Alles beginnt mit einem Albtraum. Ein Mann richtet ein Gewehr auf Said. Tage später schleicht sich dieser Traum in die Wirklichkeit. In seiner Arztpraxis erscheint Bertram Haller, der dem Mann aus dem Traum ähnlich sieht, mit einer Stichverletzung, Said spürt gleich eine Abneigung, und er fühlt, dass mit diesem Mann etwas nicht stimmt, wie sich später herausstellen wird. Dann werden zwei Landsleute erschossen aufgefunden. Ein weiterer Syrer stürzt vom Rotenfels, wohl nicht ganz freiwillig. Der Tote vom Rotenfels war Hausmeister in einer christlichen Gemeinde in Frankfurt. Pfarrer Andreas Schaller findet einen Zettel mit Saids Adresse und trifft sich mit ihm. Nebenbei will er den Tod seines Hausmeisters ergründen, und muss erfahren, dass alles nur Fassade war. Kommissar Taler, ebenfalls Patient, weiht Said bisweilen in die Ermittlungsergebnisse ein, gleichzeitig bedrängt er ihn, weil er an einen Zusammenhang glaubt. Said hält Rückschau, grübelt, hadert. Welchen Bezug hatte er zu den Toten, gibt es überhaupt einen? Und dann ist da dieser mysteriöse Bertram Haller, der sporadisch vor seinem Auge auftaucht und nicht mehr loslässt. Die Ambivalenz zwischen Unterstützung der Polizeiarbeit und gleichzeitigem Desinteresse stellt Said zunehmend vor eine Zerreißprobe. Durch intensive Gespräche mit dem aus Syrien stammenden Arzt Said bekam die Autorin Einblick in dessen Leben, Empfindungen und Sehnsüchte. Den Arzt Said vor Augen ist es ihr gelungen, einen realitätsnahen auf die aktuellen politischen Umstände eingehenden Roman zu verfassen. Auch als e-Bock erhältlich.
Im Mittelpunkt des Romans steht die 22-jährige Andrea Müller, eine junge Frau aus dem Hunsrück, die der strukturschwachen Heimat entflieht, um in der Großstadt Köln Arbeit zu suchen. Jedoch sie kann nicht so recht Fuß fassen, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, landet sogar kurzzeitig im Gefängnis. Gerade wieder in Freiheit lernt sie in einem Stehcafé den Hamburger Verleger Safing kennen und setzt Hoffnung in diese Verbindung. Der Verleger fährt – sehr zum Leidwesen seiner Tochter – in der letzten Zeit öfter nach Köln, um genau jene Andrea ausfindig zu machen, die in Manuskripten zweier unterschiedlicher Autoren unabhängig voneinander erwähnt wird. Den verwitweten Verleger interessiert sie als Frau und er hofft, dass sie mehr über die genauen Todesumstände des plötzlich verstorbenen Autors Peter Maul weiß. Andrea stellt sich Safing mit ihrem Zweitnamen Chantal vor, so dass er zunächst nicht ahnt, wen er vor sich hat.
Eine Sammlung der bislang in Deutschland unveröffentlichten Märchen der Tsakonen, einem der ältesten, dorischen Volksstämme Arkadiens (Griechenland). Diese Märchen, die in der von Professor Athanassios Kostakis angefertigten „ΧΡΟΝΙΚΑ ΤΟΝ ΤΣΑΚΩΝΩΝ“ enthalten sind, wurden von Heidi Holzmann mit großer Sorgfalt sowie jahrzehntelanger Kenntnis der spezifischen Charakteristiken von Land und Leuten ins Deutsche übersetzt. Es handelt sich dabei um 43 Volksmärchen aus ehemals mündlicher Überlieferung. Da bewusst auf eine sprachliche Glättung – soweit dies möglich war – verzichtetet wurde, spiegeln sie in ihrer bunten Vielfalt sowohl die unterschiedlichsten Bereiche des alltäglichen, meist ärmlichen Lebens, mit all seinen Sorgen, Ängsten und Nöten als auch die verbale, kreative Kraft des teils derben Humor ihrer meist einfachen und teils sogar analphabetischen Erzähler wider. Im Anhang des teilweise zweisprachigen Bandes befinden sich eine Klassifizierung der 43 Märchen und eine Abhandlung über Arkadia.
Diese Anthologie ist zum dreißigjährigen Bestehen der Autorengruppe Hunsrück entstanden. 23 Autorinnen und Autoren beschreiben ihre Eindrücke und Erlebnisse im Land zwischen „Wääle, Wald unn Wingert“ in Hochdeutsch und Mundart. Seien es Kindheitserinnerungen, die Natur im Wandel der Jahreszeiten, das menschliche Miteinander, die Tücken des Alltags, die Wege des Lebens oder vertiefende Gedanken, es ist eine vielfältige literarische Sammlung entstanden, die eine individuelle Sichtweise auf die Hunsrück-Region erlaubt. Bereichert wird die Anthologie im Innenteil durch 18 vierfarbige Fotos von Wilfried Weber.
14,80 €*
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